Jungparteien-Fragekette: Die JUSO Basel-Stadt zu bezahlbarem Wohnraum für junge Menschen

Die Jungen Grünliberalen Beider Basel möchten von der JUSO Basel-Stadt wissen: „Wie steht ihr dazu, dass das Mieterschutzrecht in unserem Kanton mit seinem Fokus auf Bestandesmieten es besonders schwierig macht, für junge Menschen in unserem Kanton bezahlbaren Wohnraum zu finden ohne in die umliegenden Kantone zu ziehen und so zusätzliche Pendelemissionen zu verursachen und wie denkt ihr wirkt sich das auf die Attraktivität unserer Universität aus?“

Juso Basel-Stadt

Antwort verfasst von Nino Russano, Präsident der JUSO Basel-Stadt

Die Frage nach genügend bezahlbarem Wohnraum ist insbesondere für junge Menschen von grosser Bedeutung, die oft vor der Herausforderung stehen, Wohnraum zu finden, der gleichzeitig ihren Bedürfnissen und auch finanziellen Möglichkeiten entspricht.

Die JUSO Basel-Stadt setzt sich konsequent für mehr soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit ein und das Thema bezahlbarer Wohnraum ist ein weiteres zentrales Anliegen unserer Politik. Die Bevölkerung im Kanton Basel-Stadt hat in verschiedenen wohnpolitischen Abstimmungen zum Ausdruck gebracht, dass sie mehr Mieter*innenschutz möchte und einen staatlichen Eingriff in den «Wohnungsmarkt» befürwortet.

Wir sind überzeugt davon, dass unsere Lösungsvorschläge eine Perspektive bieten, ohne wegen zu hoher Mietkosten in die umliegende Agglomeration ziehen zu müssen und dadurch zusätzliche Pendelemissionen zu verursachen.

  1. Kostenmiete als ernsthafte Alternative: Einer der Ansätze, die wir unterstützen, um bezahlbaren Wohnraum zu fördern, ist die Einführung der Kostenmiete als breit angewandtes Mietmodell. Dieses Modell basiert auf dem Prinzip, dass die Mietpreise so gestaltet werden, dass sie die tatsächlichen Kosten für den Bau und die Instandhaltung der Wohnungen decken, aber keine exzessiven Gewinne für Vermieter*innen ermöglichen. Dadurch könnten die Mietpreise stabilisiert werden, weil die immer steigende Mietpreislogik durchbrochen wird. Junge Menschen hätten eine realistische Chance, erschwinglichen Wohnraum im Kanton Basel-Stadt zu finden.
  2. Starke Förderung von Genossenschaften: Genossenschaftlicher Wohnungsbau ist eine bewährte Methode, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig die Mitbestimmung der Mieter*innen zu stärken.          Wir fordern daher die verstärkte Unterstützung und Förderung von Wohnungsbaugenossenschaften im Kanton Basel-Stadt, da diese der Spekulation den Wind aus den Segeln nehmen und eine echte Partizipation der Mieter*innen ermöglicht. Der Kanton soll den Wohnbaugenossenschaften
  3. Staatlicher Wohnungsbau: Wir sind der Überzeugung, dass der Staat eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum spielen muss. Daher ist für uns klar, dass der Kanton verstärkt in staatlichen Wohnungsbau investieren muss. Dies würde nicht nur die Verfügbarkeit von preisgünstigem Wohnraum erhöhen, sondern auch die staatliche Lenkungsmöglichkeit verbessern.

Die drei Massnahmen sind nur einige Beispiele für die politischen Ansätze, die wir als JUSO Basel-Stadt unterstützen, um das Problem des bezahlbaren Wohnraums anzugehen. Wir sind überzeugt davon, dass die exzessive Profitlogik im Wohnungswesen nichts verloren hat.

Die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum spielt eine entscheidende Rolle bei der Attraktivität der Universität. Viele junge Menschen ziehen nach Basel, um zu studieren, und die Mietkosten sind ein sehr wichtiger Faktor bei der Wahl des Studienortes. Wenn die Mieten für die Menschen unbezahlbar hoch sind, könnten potenzielle Student*innen sich gezwungen sehen, lange Pendelwege in Kauf zu nehmen, was aus Sicht einer effizienten und ökologischen Verkehrspolitik nicht optimal wäre.

Insgesamt ist die Frage des bezahlbaren Wohnraums also eng mit der Attraktivität unserer Universität und unseres Kantons verbunden. Indem wir die vorgeschlagenen Lösungen wie die Kostenmiete, die Förderung von Genossenschaften und den staatlichen Wohnungsbau schrittweise umsetzen, können wir dazu beitragen, dass Menschen in unserem Kanton erschwinglichen Wohnraum finden und gleichzeitig die Lebensqualität in unserem Kanton gesteigert werden kann. Dies wird dazu beitragen, dass Basel-Stadt ein lebendiger und durchmischter Kanton für alle bleibt.

Jungparteien-Fragekette: Nächste Runde

Bei der Jungparteien-Fragekette stellt in einer zufällig festgelegten Reihenfolge immer eine Jungpartei eine Frage an die nächste Jungpartei. Die befragte Partei darf ihre Antwort auf die Frage bei JetztZeit publizieren und der nächsten Partei in der Kette eine Frage stellen. In der nächsten Ausgabe der Jungparteien-Fragekette am 17.10.2023 will die JUSO Basel-Stadt von der Jungen Mitte Basel-Stadt wissen:

„Eure Mutterpartei setzt sich in Basel-Stadt vor allem für Steuersenkungen für den Mittelstand und Reiche ein. Wie möchtet ihr Menschen mit tiefen Einkommen stärker unterstützen?“


Bereits veröffentlichte Artikel aus der Fragekette
Jungfreisinnige zur globaler Klima- und Menschenrechtsverantwortung der Schweiz
Jungparteien-Fragekette: Junge Grünliberale Beider Basel zur Kernenergie in der Schweiz

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