Ein Rückblick auf die Geschichte Afghanistans von 1978 bis 2021 und was uns diese lehrt. Teil I – Der Anfang der Tragödie. Von Florian Zoller
1919 | 1933-1972 | 1972-1978 | 1978 |
Ausrufung des Königreichs Afghanistan | Herrschaft des letzten Schahs (Mohammed Zahir) | Sturz des Schahs, Entstehung der Republik Afghanistan (Mohammed Daoud Khan) | Machtübernahme der Kommunisten (Saur-Revolution) und Beginn des Bürgerkriegs |
Der August 2021
Was sich im August 2021 in Afghanistan abspielte, lässt sich ungefähr als eine Art Zusammenfassung dessen lesen, was dieses gebeutelte Land seit nunmehr über 40 Jahren erlebt: Nachdem die USA auf Ende August hin ihren Abzug nach 20-jähriger Militärpräsenz ankündigen, erhalten die Taliban „freie Bahn“ und erobern innert zehn (!) Tagen fast widerstandslos das Land.
Am 15. August nehmen sie den Präsidentenpalast ein, nachdem Stunden zuvor der de jure-Präsident Aschraf Ghani geflüchtet ist. Am 16. August dann die verstörenden Szenen aus dem Kabuler Flughafen: Verzweifelte Menschen klammern sich an sich im Abflug befindliche Flugmaschinen und stürzen in den Tod. Wer mehr Glück hat, kann sich in eine völlig überfüllte Boeing C-17 der US Air Force zwängen. Am 19. August rufen die Taliban schliesslich das „Islamische Emirat Afghanistan“ aus – zum zweiten Mal nach 1996, als sie abseits des Weltinteresses bereits schon einmal die Kontrolle über zwei Drittel des Landes gewonnen hatten.
Zeitgleich formiert sich militärischer Widerstand im Pandschir-Tal, wo es in der Folge zu schweren Gefechten kommt. Am 26. August dann der Terroranschlag auf die Evakuierungsmissionen am Kabuler Flughafen. Über 180 Menschen werden hierbei getötet – afghanische Zivilisten sowie US-Militärs. Der Anschlag geht mutmasslich auf einen Ableger der Terrormiliz IS zurück. Am 31. August verlassen schliesslich die letzten US-Soldatinnen und –Soldaten das Land. Doch das Leid der Zivilbevölkerung wird nicht verschwinden. Im Gegenteil, eine Flüchtlings- und Versorgungskrise bahnt sich an und der „ewige Krieg“ geht in eine nächste Phase über.
Es sind Bilder der Verzweiflung auf der einen Seite, der Ratlosigkeit auf der anderen. Während dem afghanischen Leiden ein weiteres trauriges Kapitel hinzugefügt wird, stehen die USA vor einem geopolitischen Scherbenhaufen. Es ist eine Demütigung sondergleichen für die USA, ein Vietnam 2.0. 20 Jahre Militäreinsatz im Glauben daran, in Afghanistan einen modernen Staat aufbauen zu können, zerrinnen wie Sand in den Händen. Abgesehen von der Tötung des Terrorfürsten Bin Ladens haben die USA durch diese Militärintervention nichts erreicht. Trillionen von verschwendeten US-$ sowie Hunderte getöteter US-Soldatinnen und –Soldaten. Was aber nicht vergessen werden darf: Die Todesopfer unter der afghanischen Zivilbevölkerung sind unermesslich höher. Sie dürfte in den letzten 20 Jahren auf über 100‘000 gestiegen sein.
Die angebliche Überlegenheit des US-amerikanischen Systems und dessen weltweiter Export wurden durch ein paar Tausende Gotteskrieger und deren fundamentalistischem Weltbild demaskiert. Afghanistan ist und bleibt der Ort, wo die Möglichkeiten und Grenzen der Geopolitik erkennbar werden. Afghanistan ist beides zugleich: Friedhof der Imperien und ein zerfallener Staat. Afghanistan ist unbesiegbar und unregierbar.
Geographie als Schicksal und Bürde
Warum ist es denn schier unmöglich, Afghanistan zu kontrollieren? Bevor wir uns der Geschichte Afghanistans widmen, nähern wir uns diesem Land von einem anderen Blickwinkel zu, nämlich dem geographischen.
In einem populärwissenschaftlichen Buch aus dem Jahre 1997 namens Guns, Germs, and Steel stellte der Evolutionspsychologe Jared Diamond – hier sehr vereinfachend zusammengefasst – die These auf, dass es nicht eine angeblich kulturelle oder genetische Überlegenheit sei, die dazu führe, dass gewisse Völker über andere herrschen, sondern die topographische und klimatische Bedingungen, in denen die jeweiligen Völker lebten – Geographie sozusagen als Schicksal.
Diese These ergibt im Falle von Afghanistan durchaus Sinn. Afghanistan ist ein Binnenland, welches zu drei Vierteln aus schwer zugänglichen Gebirgszügen besteht. Dadurch gibt es unzählige Täler, in denen die Menschen isoliert voneinander leben. Dies bedeutet, dass sich parallel dutzende Identitäten mit verschieden Sprachen und Konfessionen herausgebildet haben. In erster Linie verstehen sich die Menschen als Paschtunen, Tadschiken, Perser, Hazara, Aimaken, Belutschen, Usbeken, Turkmenen, Sadat, Brahui, oder Nuristani, schliesslich als Muslime und erst dann – wenn überhaupt – als Afghanen. Teile des Landes liegen auf der historischen Seidenstrasse, womit Afghanistan seit jeher an regionale und internationale Grossmächte grenzt, sei es der Iran und Pakistan oder China und die ehemalige Sowjetunion. Afghanistan ist viel zu attraktiv, um ignoriert zu werden. Aber die Topographie Afghanistans ist weder dazu gemacht, dass es langfristig kolonisiert werden kann, noch dass ein Player alleine im Stande wäre, das Gewaltmonopol im Lande an sich zu reissen – Geographie sozusagen als Bürde.
Ein imperiales Buhlen um die diese geographische Region lieferten sich im 19. Jahrhundert bereits das British Empire und das Russische Zarenreich. Das heutige Afghanistan, damals noch ein paschtunisches Königreich, geriet quasi zwischen die Interessen Grossbritanniens und Russlands, The Great Game genannt. Die Briten erlitten dort mehrere Waterloos und mussten schliesslich trotz jahrzehntelanger Besatzung und drei anglo-afghanischen Kriegen dem afghanischen Volk ihre Unabhängigkeit zugestehen. Am 8. August 1919 entstand das Königreich Afghanistan in den heutigen Grenzen – Grenzen, welche die Briten massgeblich mitgestalteten. Afghanistan wurde als Pufferzone zwischen Britisch-Indien und der sich neu im Entstehen begreifende Sowjetunion installiert. Ausserdem wurden Millionen Paschtunen durch die willkürliche Grenzziehung getrennt – eine Hälfte ging in den pakistanischen Teil Britisch-Indiens über, die andere in das neu entstandene Afghanistan. Dies sollte sich als eine Trennung mit fatalen Konsequenzen herausstellen.
Der Frieden, der einst tatsächlich existierte
Von 1933 bis 1973 herrschte der letzte Schah Afghanistans, Mohammed Zahir. Auch wenn Afghanistan während seiner Herrschaftszeit ein bitterarmes Land war und in Zentralasien die höchste Rate bezüglich Analphabetismus und Kindersterblichkeit aufwies, so kam die afghanische Bevölkerung während dieser Epoche in den Genuss der zwei grössten Privilegien, die einer Gesellschaft überhaupt wiederfahren können. Zwei für uns im Westen selbstverständliche, jedoch sehr zerbrechliche Privilegien: Frieden und Stabilität.
Retrospektiv muss Mohammed Zahir als durchaus kompetenter und weitsichtiger Machthaber angesehen werden. In einer ethnisch derart heterogenen Bevölkerung wie derjenigen Afghanistans, das in vielen isolierten Tälern zersplittert ist und in denen traditionell die lokalen Stammesführer als die einzigen politischen und religiösen Autoritäten anerkennt werden, steht die Legitimität eines zentralistisch und absolutistisch operierenden Monarchen auf tönernen Füssen. Zahir musste also seine Herrschaftsmöglichkeiten gut ausloten: Auf der einen Seite musste er den Ansprüchen einer aufstrebenden, urbanen und westlich orientierten Elite in der Hauptstadt Kabul gerecht werden; auf der anderen Seite konnte er ohne den Segen der lokalen, islamisch-konservativen Stammesfürsten, die sich nicht nationalstaatlich, sondern in der sogenannten Loja Dschirga, d. h. grossen Versammlungen, untereinander organisierten, nicht herrschen. Der Stadt-Land-Graben in Afghanistan war enorm. Während mitunter Frauen in Miniröcken das Kabuler Stadtbild der 60iger Jahren prägten, wurde in den ländlichen Gebieten fast ausschliesslich die Burka getragen. Um den nationalen Zusammenhalt nicht zu gefährden, setzte Zahir auf eine langsame und vorsichtige Modernisierung. 1964 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die Afghanistan in eine konstitutionelle Monarchie mit Zweikammer-System überführte. Das Frauenwahlrecht wurde eingeführt (sieben Jahre früher als in der Schweiz!) sowie das Recht auf Schulbildung für beide Geschlechter. Die Infrastruktur wurde in den Städten ausgebaut und aussenpolitisch war Zahir auf einen Ausgleich zwischen USA und UdSSR ausgerichtet.
Der Sturz der Monarchie – der eigentliche Anfang der Tragödie
Oft wird die gewalttätige Machtübernahme der Sozialisten anno 1978 als Anfang der afghanischen Tragödie bewertet. Das Unglück nahm aber früher seinen Lauf, genauer am 17. Juli 1973. Mohammed Daoud Khan, ein Cousin Zahirs und früherer Ministerpräsident des Landes, übernahm an jenem Tag, während Zahir in Europa weilte, in einem unblutigen Putsch die Geschicke des Landes. Er konnte die pro-monarchischen Kräfte ausschalten, was Zahir zur Abdankung und dem Verbleib im Exil zwang. Aus dem Königreich Afghanistan wurde die Republik Afghanistan mit einer von der Loja Dschirga gebilligten, neuen Verfassung. Daouds ambitionierte Modernisierungspläne fruchteten jedoch nicht. Noch schlimmer wirkte sich das in der neuen Verfassung verankerte Einparteiensystem aus, was Daoud zu einem äusserst autoritären Kurs verleitete, in welchem je länger je repressiver gegen die sozialistisch orientierte Opposition vorgegangen wurde. Schliesslich war es nicht der ländliche Teil der afghanischen Bevölkerung, die Daoud zu Fall brachten, sondern die im Untergrund operierende Demokratische Volkspartei Afghanistan, eine nationaldemokratische und sozialistische Partei, die in Kabul viel Popularität genoss. Marxistische Ideen florierten schon zu Zeiten der Monarchie innerhalb intellektueller Kreise und sowjetische Gastdozenten waren im Kabul der 60iger Jahre keine Seltenheit. Dank der Hilfe der afghanischen Sozialisten gelang es Daoud erst überhaupt, die Monarchie zu stürzen. Sie nahmen ihm deswegen doppelt übel, dass er sie einerseits aus der politischen Mitgestaltung ausschloss und dass er andererseits keinen pro-sowjetischen Kurs in der Aussenpolitik verfolgte.
So kam es am 27. April 1978 zu einem erneuten Machtwesel. Die Kommunisten der Demokratischen Volkspartei Afghanistan belagerten mit Hilfe des Militärs den Präsidentenpalast in Kabul und riefen die Demokratische Republik Afghanistan aus. Daoud und dessen Familie wurden hingerichtet. Diese blutigen Ereignisse gingen unter dem Begriff Saur-Revolution in die Geschichte ein.
Die Demokratische Volkspartei Afghanistan führte die Geschicke des Landes fortan als Einheitspartei, war jedoch ihrerseits in zwei Fraktionen zersplittert: auf der einen Seite die radikalere, neo-stalinistisch orientierte Chalqi-Fraktion unter der Führung von Nur Muhammad Taraki und Hafizullah Amin, auf der anderen Seite die gemässigtere Parcham-Fraktion unter Babrak Karmal und Mohammed Nadschibullah. In diesem Machtkampf setzten sich die Chalqis durch, Karmal floh nach Moskau, Taraki wurde Staatsoberhaupt, Amin Ministerpräsident. Das „neue“ Afghanistan sollte nach Vorbild des Stalinismus umgekrempelt werden und die Chalqis hatten ambitionierte Ziele: eine Bodenreform, eine katapultartige Industrialisierung, eine radikale Säkularisierung (inkl. Bart- und Burkaverbot). Dies provozierte jedoch Widerstand und so formierte sich in den ländlichen Gegenden Afghanistans anno 1978 erstmals bewaffneter Widerstand. Ein paar dutzend Mudschaheddin-Gruppen erhoben die Waffen, womit die Büchse der Pandora geöffnet wurde. Fortan wird sich Afghanistan im „ewigen Krieg“ befinden, nun schon seit mehr als 42 Jahren! Zur Veranschaulichung, wie schrecklich lange 1978 her ist: Argentinien wurde zum ersten Fussball-Weltmeister, der Reform-Papst Johannes Paul I. stirbt nach nur 33 Tagen im Amt und der erste Film der Star Wars-Franchise räumt bei den Academy Awards gleich deren sechs Oscars ab.
Das Schicksalsjahr 1979 und die Gründe für die sowjetische Invasion
Die Gründe für die sowjetische Invasion Afghanistans sind vielschichtig und komplex. Es lohnt sich, den grösseren regionalen Kontext in Betracht zu ziehen. Wenn Geopolitik als das Streben der Grossmächte nach aussenpolitischen Einfluss definiert wird und die Geopolitik von Variablen wie Geographie, Ökonomie, Demographie, Klima etc. abhängt, dann muss das Jahr 1979 als geopolitisches Erdbeben verstanden werden, welches den ganzen Nahen Osten nachhaltig veränderte. Folgende vier Ereignisse des nahöstlichen Schicksalsjahr 1979 haben die dortige Sicherheitsarchitektur verschoben:
Ägyptisch-Israelischer Friedensvertrag: Die Anerkennung Israels durch Ägypten hatte zweierlei Folgen. Einerseits wurde dadurch die Existenz des US-Verbündeten Israels auf Jahrzehnte hin gesichert. Andererseits hat die USA dadurch mit dem zuvor blockfreien Ägypten das bevölkerungsreichste Land der Region für sich als neuen Verbündeten gewonnen. Durch diesen geopolitischen Coup besitzt die USA bis heute ein Standbein im Nahen Osten.
Saddam Husseins Machtergreifung im Irak: Der Putsch Husseins im Irak läutete ein letztes Revival des Pan-Arabismus mit Bagdad als dessen Zentrum ein. Husseins Säkularismus und Nationalismus verstand sich als Antipode zu den hegemonialen Bestrebungen sowohl der USA als auch der Sowjetunion.
Islamische Revolution im Iran: Die USA verlor einen wichtigen Verbündeten, der sich aber nicht an die Sowjetunion orientierte, sondern sein eigenes revolutionäres Projekt verfolgte. Nun wurde der Islamismus als alternatives Staatsmodell präsentiert, was auf viele islamistische Gruppierungen im Nahen Osten eine wahnsinnige Anziehungskraft ausübte.
Besetzung der Grossen Moschee von Mekka: Die Besetzung der Moschee durch militante Islamisten, welche dadurch die saudische Monarchie stürzen wollten, gilt als Geburtsstunde des islamistischen Terrorismus. Als Folge richtete das saudische Königshaus seine Aussenpolitik neu aus, um die eigene Herrschaft im Inland zu legitimieren. Neu sollten Milliarden Dollars im Ausland dafür investiert werden, den Wahhabismus in den Moscheen von Marokko bis Indonesien zu predigen. Einerseits erhielten dadurch die Mudschaheddin in Afghanistan viel Geld aus Saudi-Arabien, andererseits konnte Saudi-Arabien dadurch die eigenen extremistischen Elemente exportieren. So kämpfte der Saudi Osama bin Laden in den 80iger Jahren in Afghanistan.
Alle Verwerfungen in Afghanistan und im Nahen Osten zwangen die UdSSR mehr oder weniger, ab 1979 in Afghanistan zu intervenieren. Warum?
Erstens hatten all diese Ereignisse dazu geführt, dass die Sowjetunion ihren Einfluss im Nahen Osten zu Gunsten der USA oder anderer Player (Irak, Iran) verlor. Mit der Demokratischen Republik Afghanistan blieb sozusagen nur noch ein Verbündeter übrig. Verlöre man diesen, wäre dies nicht nur ein nächster Rückschlag im Kalten Krieg gewesen, man fühlte sich auch verpflichtet, den „Brüdern“ in Afghanistan zur Seite zu stehen.
Zweitens trat mit dem Islamismus nun ein für die territoriale Integrität der UdSSR bedrohliche Bewegung in Erscheinung. Die zentralasiatischen Mitglieder der Sowjetunion waren allesamt von Muslimen bewohnte Länder. Man befürchtete, ein Überschwappen des Islamismus könnte dort zu Unabhängigkeitsbestrebungen führen und die territoriale Integrität der Sowjetunion gefährden.
Drittens gab es interne Machtkämpfe innerhalb der Demokratischen Republik Afghanistan, welche diese im Kampf gegen die Mudschaheddin schwächten. Es kam zum Bruch zwischen Hafizullah Amin und Muhammad Taraki, wobei Amin seinen ehemaligen Weggefährten umbringen liess und die Alleinherrschaft an sich riss. Amin liess nun jeden verfolgen, der wirkliche oder scheinbare Opposition darstellte. Ob die Gewaltexzesse Amins einer Paranoia oder einer perversen Eskalationsstrategie geschuldet waren, um die UdSSR zu einer Invasion zu bewegen, ist offen. Jedenfalls sollte Moskau tatsächlich reagieren und am 27. Dezember 1979 in Afghanistan einmarschieren. Auch hier ist fraglich, ob der bereits senile Leonid Breschnew wirklich hinter diesem Entscheid stand oder ob hier nicht vielmehr das Politbüro der KPdSU diesen Schritt veranlasste. Da der unberechenbare Amin für die UdSSR ein Sicherheitsrisiko darstellte, wurde er kurz nach Invasionsbeginn von sowjetischen Soldaten erschossen. Der zwischenzeitlich in Moskau exilierte Babrak Karmal aus der gemässigteren Parcham-Fraktion kehrte zurück und wurde als neues Staatsoberhaupt installiert.
Retrospektiv lässt sich sagen, dass die UdSSR mit dem blockfreien Königreich Afghanistan unter Schah Zahir wesentlich besser lebte. Ein stabiler, neutraler Pufferstaat an den eigenen Grenzen war vielmehr im sowjetischen Interesse als die instabile Herrschaft der afghanischen Kommunisten. Als die Kommunisten in Afghanistan die Macht übernahmen, fiel plötzlich ein Staat in den eigenen Einflussbereich, den man so eigentlich gar nie haben wollte und der eine zehnjährige Militärintervention mitsamt dem eigenen Ende einläutete.
Im nächsten Teil werden sowohl der Sowjetisch-Afghanische Krieg als auch die Ursprünge der Taliban thematisiert.
Literatur (alle vier Teile)
Baraki, Martin: Die Talibanisierung Afghanistans. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. 11/2001. S. 1342-1352.
Barfield, Thomas (2010): Afghanistan. A Cultural and Political History. Princeton Studies in Muslim Politics. Vol. 45. Princeton University Press, Princeton.
Gannon, Kathy (2006): I is for Infidel. Hachette Books, New York.
Rashid, Ahmed (2002): Taliban. Islam, Oil and the New Great Game in Central Asia. I. B. Tauris & Company Ltd., London & New York.
Saikal, Amin (2006): Modern Afghanistan. A History of Struggle and Survival. I. B. Tauris & Company Ltd., London & New York.
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